Brief an [Abrahamus Musculus]

Merlin, Pierre
Kurzformat

Brief an [Abrahamus Musculus] / von Pet[rus] Merlinus - Lavallii , 6. Cal[endas] Novemb[res] [1578]
1 Bl., 2 S. beschrieben : 29 x 20,5-21,5 cm
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,149 (159)

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500 |a Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Multum laudat Bernenses et Musculum. Rupellanis inservit. 
520 |a Merlin benutzt die Gelegenheit dieses Briefes, um die alte Verbindung zu pflegen und um seinen Dank für Musculus' Wohltaten abzustatten. Er hat dies schon in früheren Briefen getan, weiss aber nicht, ob alle angekommen sind. Bern hat einst die Verbannten freundlich aufgenommen. Er lobt die Verfassung Berns in politischer, religiöser und gesellschaftlicher Hinsicht. Insbesondere denkt er dankbar an Musculus' freigebige und anregende Gastfreundschaft [1574-1576] zurück. Über die gegenwärtige Situation von Merlin und der Kirche [in Frankreich] wird der Überbringer des Briefs, [N.] Magnanus, ausführlich berichten. Merlin hat in den zwei Jahren seit seinem Weggang von Bern viel erlebt. Nach drei Monaten fuhr er auf die nächste Insel im englischen Herrschaftsbereich [Jersey oder Guernsey] und hielt sich sechs Monate dort verborgen. Nach dem Friedensschluss [1577?] kehrte er zurück, musste aber wieder fliehen, als der Graf [Charles II. de Lorraine-Guise?] eine Visitationsreise unternahm. 
520 |a Er nahm an der Synode in Sainte Foy [im Februar 1578] teil und musste dann für zwei Monate das Predigeramt in La Rochelle versehen. In dieser Zeit kam es zu einem Konflikt zwischen dem Fürsten von Condé [Heinrich I. von Bourbon] und der Stadt La Rochelle, der erst später beigelegt werden konnte. Bei der Rückkehr [nach Laval] erfuhr er vom Kriegsausbruch in den Niederlanden und von dogmatischen Streitigkeiten unter den Evangelischen. Schliesslich verliess der Bruder des Königs [Heinrich III., François-Hercule, Herzog von Alençon] den Hof und stellte ein Heer auf. Viele vermuteten, dass er einen Feldzug gegen die Evangelischen plante. Sein Aufbruch in die Niederlande erlöste von dieser Sorge, doch befürchtet man seine baldige Rückkehr. [Heinrich von] Guise scheint grosse Pläne zu haben, aber im Augenblick erfreut man sich der Ruhe und hofft auf Gottes Hilfe. Grüsst zusammen mit seiner Ehefrau Musculus und seine Ehefrau und alle Kollegen. 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,149 (159)
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an [Abrahamus Musculus] / von Pet[rus] Merlinus
Entstehungsangaben:
Lavallii, 6. Cal[endas] Novemb[res] [1578]
Entstehungszeit (normiert):
1578.10.27
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Bl., 2 S. beschrieben; 29 x 20,5-21,5 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 1; 149

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Merlin benutzt die Gelegenheit dieses Briefes, um die alte Verbindung zu pflegen und um seinen Dank für Musculus' Wohltaten abzustatten. Er hat dies schon in früheren Briefen getan, weiss aber nicht, ob alle angekommen sind. Bern hat einst die Verbannten freundlich aufgenommen. Er lobt die Verfassung Berns in politischer, religiöser und gesellschaftlicher Hinsicht. Insbesondere denkt er dankbar an Musculus' freigebige und anregende Gastfreundschaft [1574-1576] zurück. Über die gegenwärtige Situation von Merlin und der Kirche [in Frankreich] wird der Überbringer des Briefs, [N.] Magnanus, ausführlich berichten. Merlin hat in den zwei Jahren seit seinem Weggang von Bern viel erlebt. Nach drei Monaten fuhr er auf die nächste Insel im englischen Herrschaftsbereich [Jersey oder Guernsey] und hielt sich sechs Monate dort verborgen. Nach dem Friedensschluss [1577?] kehrte er zurück, musste aber wieder fliehen, als der Graf [Charles II. de Lorraine-Guise?] eine Visitationsreise unternahm.
  • Er nahm an der Synode in Sainte Foy [im Februar 1578] teil und musste dann für zwei Monate das Predigeramt in La Rochelle versehen. In dieser Zeit kam es zu einem Konflikt zwischen dem Fürsten von Condé [Heinrich I. von Bourbon] und der Stadt La Rochelle, der erst später beigelegt werden konnte. Bei der Rückkehr [nach Laval] erfuhr er vom Kriegsausbruch in den Niederlanden und von dogmatischen Streitigkeiten unter den Evangelischen. Schliesslich verliess der Bruder des Königs [Heinrich III., François-Hercule, Herzog von Alençon] den Hof und stellte ein Heer auf. Viele vermuteten, dass er einen Feldzug gegen die Evangelischen plante. Sein Aufbruch in die Niederlande erlöste von dieser Sorge, doch befürchtet man seine baldige Rückkehr. [Heinrich von] Guise scheint grosse Pläne zu haben, aber im Augenblick erfreut man sich der Ruhe und hofft auf Gottes Hilfe. Grüsst zusammen mit seiner Ehefrau Musculus und seine Ehefrau und alle Kollegen.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Ursprünglich Doppelbl. (29 x 19,5 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse
Adressat und Entstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossen
Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Multum laudat Bernenses et Musculum. Rupellanis inservit.
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Hinweise

Literatur:
  • Abschrift in StBZ Pa 15, S. 127

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Februar 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170478126705501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000331516DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478126705501
  • (41SLSP_UBS)9972421462505504
Digital Object Identifier:
Quelle: