Brief an Abrahamus Musculus

Beutrich, Peter
Kurzformat

Brief an Abrahamus Musculus / von P[etrus] Beutterich - Lautereae , 15 Decemb[ris] 1579
1 Doppelbl. : 32,5 x 21 cm
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,186 (196)

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490 1 |a Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 1  |v 186 
500 |a Siegelrest 
500 |a Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Excusatio ob vehementiam in actione Cornaviensi, de qua Stettler p. 265. Liber Concordiae Schmidlini. 
520 |a Beutterich zeigt sich befriedigt über die Antwort des Berner Rats an den Fürsten [Johann Kasimir], die diesen gnädiger stimmen soll. Gibt zu, dass er bei den Verhandlungen in Cornol [1575] ("Cornaviensis actio") zu heftig war, er fühlt sich aber durch die Umstände entschuldigt. Die folgende Kritik durch die Berner hat ihn tief getroffen, da die gegenseitige Beziehung bis dahin sehr freundschaftlich war. Die Behauptung, er kritisiere die Stadt Bern andernorts, ist erlogen. Er vergleicht oft im positiven Sinne die Republik Bern mit Venedig und Genua und lobt Bern in Anwesenheit von herrschenden Persönlichkeiten stets. Dennoch hat er sich schriftlich beim Rat von Bern entschuldigt, da er das Berner Gebiet durchqueren muss. Dankt Musculus für dessen Intervention. Beutterich wünscht sich, der Kurfürst [Johann Kasimir] hätte den Zürchern nicht geschrieben, da er fürchtet, dieses Schreiben könnte wieder den Anstoss der Berner erregen. Der Kurfürst will eine engere Verbindung mit Bern und den übrigen evangelischen Eidgenossen eingehen. Dazu wollte er die evangelischen Städte persönlich besuchen, musste den Plan aber auf das kommende Frühjahr verschieben. 
520 |a Der adlige Niederländer ("Belga") Bursius, der von den Generalständen ("status") abgefallen ist und die Stadt Mechelen ebenfalls zum Abfall bewegen wollte, wurde an die Spanier ausgeliefert und wird in Utrecht gefangen gehalten. Die Generalstände erhoffen, ja wünschen keinen Frieden, da sie einem solchen nicht trauen könnten. In Deutschland sorgt das [Bergische] Buch [mit der Konkordienformel] für Unruhe. Drei Kurfürsten haben sie unterschrieben und damit die Hoffnung der Urheber geweckt, dass sie sich durchsetzen würde. Der Kurfürst [August] von Sachsen ist zum König [Friedrich II.] von Dänemark gereist, um diesen zur Unterschrift zu nötigen; zum Landgrafen [Wilhelm IV. von Hessen-Kassel], dem [Fürsten Joachim Ernst] von Anhalt und nach Pommern wurden erfolglos Gesandtschaften geschickt. Der Fürst von Anhalt sandte den Kurfürsten ein ausführliches Gutachten seiner Theologen gegen die Ubiquitätslehre, welches am Vortag auch an Johann Kasimir gelangte. Strassburg, Nürnberg, Speyer, Worms und Frankfurt verweigern die Unterschrift standhaft. In Leipzig wird nun das Buch mit den Insignien der drei Kurfürsten gedruckt. Jacob Andreae ("Smidlinus") stützt sich in Dresden auf die Gunst des Kurfürsten und des Kanzlers von Sachsen. Die Kurfürstin, die Hofprediger, der gesamte Hof und das Volk hassen ihn. Johann Kasimir wird bis zum letzten Atemzug an der Wahrheit festhalten. Bestellt Grüsse an [Nikolaus] Zurkinden ("Zerchinta"). 
546 |a Lateinisch 
581 |a Abschrift in StBZ Pa 15, S. 154-155 
581 |a Teilabdruck in: Bezold, Friedrich von (Hg.). - Briefe des Pfalzgrafen Johann Casimir mit verwandten Schriftstücken. Bd. 1 (1576-1582). - München : M. Rieger, 1882, Nr. 194, S. 358-359 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,186 (196)
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Abrahamus Musculus / von P[etrus] Beutterich
Entstehungsangaben:
Lautereae, 15 Decemb[ris] 1579
Entstehungszeit (normiert):
1579.12.15
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl.; 32,5 x 21 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 1; 186

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Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Beutterich zeigt sich befriedigt über die Antwort des Berner Rats an den Fürsten [Johann Kasimir], die diesen gnädiger stimmen soll. Gibt zu, dass er bei den Verhandlungen in Cornol [1575] ("Cornaviensis actio") zu heftig war, er fühlt sich aber durch die Umstände entschuldigt. Die folgende Kritik durch die Berner hat ihn tief getroffen, da die gegenseitige Beziehung bis dahin sehr freundschaftlich war. Die Behauptung, er kritisiere die Stadt Bern andernorts, ist erlogen. Er vergleicht oft im positiven Sinne die Republik Bern mit Venedig und Genua und lobt Bern in Anwesenheit von herrschenden Persönlichkeiten stets. Dennoch hat er sich schriftlich beim Rat von Bern entschuldigt, da er das Berner Gebiet durchqueren muss. Dankt Musculus für dessen Intervention. Beutterich wünscht sich, der Kurfürst [Johann Kasimir] hätte den Zürchern nicht geschrieben, da er fürchtet, dieses Schreiben könnte wieder den Anstoss der Berner erregen. Der Kurfürst will eine engere Verbindung mit Bern und den übrigen evangelischen Eidgenossen eingehen. Dazu wollte er die evangelischen Städte persönlich besuchen, musste den Plan aber auf das kommende Frühjahr verschieben.
  • Der adlige Niederländer ("Belga") Bursius, der von den Generalständen ("status") abgefallen ist und die Stadt Mechelen ebenfalls zum Abfall bewegen wollte, wurde an die Spanier ausgeliefert und wird in Utrecht gefangen gehalten. Die Generalstände erhoffen, ja wünschen keinen Frieden, da sie einem solchen nicht trauen könnten. In Deutschland sorgt das [Bergische] Buch [mit der Konkordienformel] für Unruhe. Drei Kurfürsten haben sie unterschrieben und damit die Hoffnung der Urheber geweckt, dass sie sich durchsetzen würde. Der Kurfürst [August] von Sachsen ist zum König [Friedrich II.] von Dänemark gereist, um diesen zur Unterschrift zu nötigen; zum Landgrafen [Wilhelm IV. von Hessen-Kassel], dem [Fürsten Joachim Ernst] von Anhalt und nach Pommern wurden erfolglos Gesandtschaften geschickt. Der Fürst von Anhalt sandte den Kurfürsten ein ausführliches Gutachten seiner Theologen gegen die Ubiquitätslehre, welches am Vortag auch an Johann Kasimir gelangte. Strassburg, Nürnberg, Speyer, Worms und Frankfurt verweigern die Unterschrift standhaft. In Leipzig wird nun das Buch mit den Insignien der drei Kurfürsten gedruckt. Jacob Andreae ("Smidlinus") stützt sich in Dresden auf die Gunst des Kurfürsten und des Kanzlers von Sachsen. Die Kurfürstin, die Hofprediger, der gesamte Hof und das Volk hassen ihn. Johann Kasimir wird bis zum letzten Atemzug an der Wahrheit festhalten. Bestellt Grüsse an [Nikolaus] Zurkinden ("Zerchinta").

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Siegelrest
Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Excusatio ob vehementiam in actione Cornaviensi, de qua Stettler p. 265. Liber Concordiae Schmidlini.
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Hinweise

Literatur:
  • Abschrift in StBZ Pa 15, S. 154-155
  • Teilabdruck in: Bezold, Friedrich von (Hg.). - Briefe des Pfalzgrafen Johann Casimir mit verwandten Schriftstücken. Bd. 1 (1576-1582). - München : M. Rieger, 1882, Nr. 194, S. 358-359

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; März 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170478247905501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000331801DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478247905501
  • (41SLSP_UBS)9972421450105504
Digital Object Identifier:
Quelle: