Brief an Gabriel Bilwiler

Gutberleth, Hendrik
Kurzformat

Brief an Gabriel Bilwiler / von Heinrich Gutberleth - Herborn in der graffschaft Nassauw Catzenelnbogen , den 30ten Julii anno 1612
1 Doppelbl. + 1 Bl., 5 S. beschrieben : 32 x 19,5 cm
  • St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen, VadSlg Ms 108:51

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500 |a Adressat: Dem ehrnhafften und vornehmen Gabriel Bilwiller, burger und handelsman zue Sangallen in der Schweitz, unsserm insonders lieben herrn und freundt 
500 |a Absender: E[uer] e[hren] williger Heinrich Gutberleth, in der löblichen gräfflichen Nassauwischen schuelen zue Herborn professor und itziger zeitt rector (manu propria) 
500 |a Siegelspur 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. 
520 |a Gutberleth bedauert, dass er Billwiller eine traurige Nachricht übermitteln muss. Billwillers Sohn Felix ist im Mai erkrankt. Deswegen konnte er nicht mehr an der gemeinsame Verköstigung [der Studenten] ("sein ordentlicher tisch") teilnehmen und musste in seiner Unterkunft ("losement") bleiben, wo er vom Arzt ("medicus dieses ortts") behandelt wurde. Trotz aller Bemühungen des Arztes und des Kostgebers ("hospes"), einem Apotheker, die in einem beiliegenden Schreiben aufgeführt sind, verschlimmerte sich die Krankheit. Die Diagnose der Krankheit, eine "lungensucht" bzw. "hectica febris", ist ausführlich im beiliegenden, mit "A" bezeichneten Brief dargelegt. Felix ist schliesslich am 14. Juli 1612 nach dem alten Kalender abends um 6 Uhr gestorben und am folgenden Tag unter zahlreicher Teilnahme der Bürgerschaft und der Schulen bestattet worden. Die Leichenpredigt basierte auf dem ersten Brief an die Korinther. - Das mit "B" bezeichnete Dokument enthält ein Verzeichnis der Besitztümer von Felix. Die vorgefundenen 23 Reichstaler hat der Kostgeber an sich genommen und damit einen Teil der beiliegend ausgewiesenen Schulden beglichen. Danach sind noch Rechnungen im Betrag von 29 Gulden ("florin"), 8 Batzen und einem halben Kreuzer offengeblieben. Diese hat der Kostgeber auf eigene Rechnung beglichen, so dass Billwiller nur noch diesem die genannte Summe schuldet. Die weitere Habe, Bücher, Textilien ("leinwad") und anderes, ist in einem Inventar ("specificirte insignation") verzeichnet, das im Beisein von Gutberleth aufgenommen wurde. Der Kostgeber bittet, dass Billwiller ihm die geschuldete Summe über die Frankfurter Messe ausbezahlen lasse. Billwiller möge bei dieser Gelegenheit auch mitteilen, wie er mit der Habe des Verstorbenen verfahren soll. Der Kostgeber, dessen Ehefrau und die Bediensteten hoffen, dass sich Billwiller auch für den während Felix' Krankheit geleisteten zusätzlichen Aufwand erkenntlich zeigen wird. - Gutberleth, der diese Mitteilung aufgrund seines Amts [als Rektor] machen muss, hat entschieden, diesen Brief mit einem besonderen Boten zu schicken, damit Billwiller ihn sicher vor der nächsten Frankfurter Messe [Mitte August] erhält und auf diesen Termin Bescheid geben kann. - Gutberleth sendet Segenswünsche und wünscht, dass Billwiller den Tod des Sohnes in christlicher Geduld ertragen möge. 
546 |a Deutsch 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c Oktober 2016; Januar 2023  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung  |k Gertraud Gamper; Clemens Müller 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen, VadSlg Ms 108:51
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Gabriel Bilwiler / von Heinrich Gutberleth
Entstehungsangaben:
Herborn in der graffschaft Nassauw Catzenelnbogen, den 30ten Julii anno 1612
Entstehungszeit (normiert):
1612.07.30
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl. + 1 Bl., 5 S. beschrieben; 32 x 19,5 cm

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Gutberleth bedauert, dass er Billwiller eine traurige Nachricht übermitteln muss. Billwillers Sohn Felix ist im Mai erkrankt. Deswegen konnte er nicht mehr an der gemeinsame Verköstigung [der Studenten] ("sein ordentlicher tisch") teilnehmen und musste in seiner Unterkunft ("losement") bleiben, wo er vom Arzt ("medicus dieses ortts") behandelt wurde. Trotz aller Bemühungen des Arztes und des Kostgebers ("hospes"), einem Apotheker, die in einem beiliegenden Schreiben aufgeführt sind, verschlimmerte sich die Krankheit. Die Diagnose der Krankheit, eine "lungensucht" bzw. "hectica febris", ist ausführlich im beiliegenden, mit "A" bezeichneten Brief dargelegt. Felix ist schliesslich am 14. Juli 1612 nach dem alten Kalender abends um 6 Uhr gestorben und am folgenden Tag unter zahlreicher Teilnahme der Bürgerschaft und der Schulen bestattet worden. Die Leichenpredigt basierte auf dem ersten Brief an die Korinther. - Das mit "B" bezeichnete Dokument enthält ein Verzeichnis der Besitztümer von Felix. Die vorgefundenen 23 Reichstaler hat der Kostgeber an sich genommen und damit einen Teil der beiliegend ausgewiesenen Schulden beglichen. Danach sind noch Rechnungen im Betrag von 29 Gulden ("florin"), 8 Batzen und einem halben Kreuzer offengeblieben. Diese hat der Kostgeber auf eigene Rechnung beglichen, so dass Billwiller nur noch diesem die genannte Summe schuldet. Die weitere Habe, Bücher, Textilien ("leinwad") und anderes, ist in einem Inventar ("specificirte insignation") verzeichnet, das im Beisein von Gutberleth aufgenommen wurde. Der Kostgeber bittet, dass Billwiller ihm die geschuldete Summe über die Frankfurter Messe ausbezahlen lasse. Billwiller möge bei dieser Gelegenheit auch mitteilen, wie er mit der Habe des Verstorbenen verfahren soll. Der Kostgeber, dessen Ehefrau und die Bediensteten hoffen, dass sich Billwiller auch für den während Felix' Krankheit geleisteten zusätzlichen Aufwand erkenntlich zeigen wird. - Gutberleth, der diese Mitteilung aufgrund seines Amts [als Rektor] machen muss, hat entschieden, diesen Brief mit einem besonderen Boten zu schicken, damit Billwiller ihn sicher vor der nächsten Frankfurter Messe [Mitte August] erhält und auf diesen Termin Bescheid geben kann. - Gutberleth sendet Segenswünsche und wünscht, dass Billwiller den Tod des Sohnes in christlicher Geduld ertragen möge.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Dem ehrnhafften und vornehmen Gabriel Bilwiller, burger und handelsman zue Sangallen in der Schweitz, unsserm insonders lieben herrn und freundt
Absender: E[uer] e[hren] williger Heinrich Gutberleth, in der löblichen gräfflichen Nassauwischen schuelen zue Herborn professor und itziger zeitt rector (manu propria)
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Deutsch

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Oktober 2016; Januar 2023; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung; Gertraud Gamper; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170521725805501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000294278DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170521725805501
  • (41SLSP_UBS)9972436996105504
Quelle: