Brief an Hans Liner
Gwalther, Rudolf
Kurzformat
Brief an Hans Liner / von Rudolff Walther - Zürich , Datum 27 Augsten Anno 1583
1 Bl. : 33 x 22 cm
-
St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen, VadSlg Ms 39:157
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| 520 | |a Gwalther hat am Vortag (26. August) einen Brief vom 6. August aus Bonn von Dr. [Peter] Beutterich, dem obersten Rat von Herzog Johann Kasimir erhalten. Dieser berichtet, er sei mit seinen Franzosen im Elsass, bei Koblenz, Andernach und Linz am Rhein durchgekommen sei. Bei Unkel sei es zu einem Gefecht gekommen, wobei 31 gefallen, 25 verwundet und er selbst von fünf Kugeln getroffen worden sei, aber keine schwere Verletzung erlitten habe. Der Feind verfüge über dieselbe Truppenstärke wie er, aber das Fussvolk sei schwach und habe sich deshalb in Gräben verschanzt. Er hoffe sie in einer Woche zu überwinden und wünschte sich dazu mehr eidgenössische Soldaten. [Theodor] Beza habe am 19. August aus Genf geschrieben, der Friede in Frankreich sei gefährdet. Das Eintreffen des Königs [Heinrich III.] in Lyon wecke Verdacht. Er wolle ein Treffen in Paris einberufen, an dem auch der König von Navarra [Heinrich III.] und der Prinz von Condé [Heinrich I. von Bourbon] teilnehmen sollten. Man rät ihnen aber davon ab. Es wird befürchtet, dass die spanische Inquisition eingeführt werden soll, was erneut zu Krieg führen würde. Die Spanier haben angeblich die Insel Terceira [Azoren] erobert. Der König von Schottland [Jakob VI.] sei abtrünnig und habe sich dem katholischen Lager angeschlossen. Monsieur [Armand de Gontaut de] Biron sei mit den verbliebenen Schweizern in Frankreich angekommen, wo sie angeblich unter grosser Armut litten. Der Herzog d'Alençon habe die Niederlande verlassen und sei so vollends zum Verräter geworden. Die Nachrichten sollten auch dem Pfarrer von Gais [Hans Ulrich Gachnang] überbracht werden. Bestellt Grüsse an die Schwäger Zollikofer und Blarer und die Pfarrer von St. Gallen. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen, VadSlg Ms 39:157
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Hans Liner / von Rudolff Walther
Entstehungsangaben:
Zürich, Datum 27 Augsten Anno 1583
Entstehungszeit (normiert):
1583.03.23
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Bl.; 33 x 22 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 157
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Gwalther hat am Vortag (26. August) einen Brief vom 6. August aus Bonn von Dr. [Peter] Beutterich, dem obersten Rat von Herzog Johann Kasimir erhalten. Dieser berichtet, er sei mit seinen Franzosen im Elsass, bei Koblenz, Andernach und Linz am Rhein durchgekommen sei. Bei Unkel sei es zu einem Gefecht gekommen, wobei 31 gefallen, 25 verwundet und er selbst von fünf Kugeln getroffen worden sei, aber keine schwere Verletzung erlitten habe. Der Feind verfüge über dieselbe Truppenstärke wie er, aber das Fussvolk sei schwach und habe sich deshalb in Gräben verschanzt. Er hoffe sie in einer Woche zu überwinden und wünschte sich dazu mehr eidgenössische Soldaten. [Theodor] Beza habe am 19. August aus Genf geschrieben, der Friede in Frankreich sei gefährdet. Das Eintreffen des Königs [Heinrich III.] in Lyon wecke Verdacht. Er wolle ein Treffen in Paris einberufen, an dem auch der König von Navarra [Heinrich III.] und der Prinz von Condé [Heinrich I. von Bourbon] teilnehmen sollten. Man rät ihnen aber davon ab. Es wird befürchtet, dass die spanische Inquisition eingeführt werden soll, was erneut zu Krieg führen würde. Die Spanier haben angeblich die Insel Terceira [Azoren] erobert. Der König von Schottland [Jakob VI.] sei abtrünnig und habe sich dem katholischen Lager angeschlossen. Monsieur [Armand de Gontaut de] Biron sei mit den verbliebenen Schweizern in Frankreich angekommen, wo sie angeblich unter grosser Armut litten. Der Herzog d'Alençon habe die Niederlande verlassen und sei so vollends zum Verräter geworden. Die Nachrichten sollten auch dem Pfarrer von Gais [Hans Ulrich Gachnang] überbracht werden. Bestellt Grüsse an die Schwäger Zollikofer und Blarer und die Pfarrer von St. Gallen.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Dem eerenvesten fürsichtigen und wysen junkher Hansen Liner, dess rhats zu S. Gallen, minem eerenden herren und vertruwten fründ. S. Gallen
Absender: Üwer dienstwilliger Rudolff Walther
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Deutsch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:157; Epistolae Tom. X:157
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
-
Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny 1958 (VadSlg Ms 29b), S. 227
Literatur:
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Registriert in: Rüetschi, Kurt Jakob. - Verzeichnisse zu Rudolf Gwalther, Bd. 1.1 (Briefwechsel-Verzeichnis). - Baden-Baden : Verlag Valentin Koerner, 2019, B 2561, S. 551
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; August 2018; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170525162105501
Andere Systemnummer:
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(HAN)000339249DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170525162105501
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