Beruflich bedingte Blut-Exposition und medikamentöse HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP) in der Schweiz bis Ende 1996
Jost, J.
Kurzformat
Beruflich bedingte Blut-Exposition und medikamentöse HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP) in der Schweiz bis Ende 1996 / J. Jost, Carlo Colombo, A. Maziéro - [Erscheinungsort nicht ermittelbar] , 1998
S. 14-19
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Bern, UB Medizingeschichte, IMG BAG GR.1200.242.d
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520 | |a Im Beobachtungszeitraum sind 347 solche Expositionen gemeldet worden. Im Rahmen der serologischen Nachkontrollen wurden 2 Serokonversionen festgestellt. Seit 1990 wird in der Schweiz bei relevanten HIV-Expositionen die Durchführung einer medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP) empfohlen. Während initial für die PEP eine Substanz (meistens AZT) eingesetzt wurde, wird heute in der Regel - analog zum therapeutischen Einsatz - eine Kombination mit drei Substanzen verwendet. Kumulativ wurden bis Ende 1996 216 PEP begonnen, in 67% der Fälle war die Quelle bekannt HIV positiv. 37% der begonnenen PEP wurden durchschnittlich nach 3,8 Tagen wieder abgebrochen, in den meisten Fällen, weil die HIV-Serologie des nachträglich untersuchten Indexpatienten negativ ausfiel. 44% der Therapieabbrüche erfolgten wegen Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Müdigkeit und Nausea. Bisher ist bei Personen, bei denen eine PEP begonnen wurde, keine Serokonversion beobachtet worden.- | ||
520 | |a Verhaltensänderungen, Verbesserung der organisatorischen Abläufe und die Verwendung von Sicherheitsprodukten sind Massnahmen, die zu einer weiteren Reduktion der Expositionshäufigkeit im Medizinalbereich führen sollen. Trotz Weiterentwicklung dieser präventiven Massnahmen können Expositionen nicht vollständig eliminiert werden. Bei solchen Unfällen kann eine rasch verfügbare und eingesetzte medikamentöse HIV-Expositionsprophylaxe das HIV-Infektionsrisiko nachgewiesenermassen und beträchtlich senken | ||
520 | |a Zusammenfassung Seit 1989 besteht ein durch das BAG geschaffenes, freiwilliges Meldesystem über berufsbedingte HIV-Expositionen im Gesundheitsbereich. Die Erfassung dieser Expositionen, die inzwischen auch Hepatitis-Expositionen einschliessen, erfolgt mit einem Fragebogen, der an eines der beiden "Referenzzentren für blutübertragbare Infektionen im Gesundheitsbe-reich" in Lausanne und Zürich gesandt wird. Diese beiden Zentren werten die Daten über die verschiedensten mit einer Exposition verbundenen Aspekte periodisch aus. Von 1986 bis Ende 1996 sind insgesamt 4474 Expositionen gemeldet worden. Davon war der Indexpatient in 637 Fällen HIV positiv, in 2412 Fällen war der Serostatus der Quelle unbekannt und in 1425 Fällen lag eine negative HIV-Serologie des Indexpatienten vor. Perkutane Expositionen (Verletzungen) mit einem Gegenstand, der mit HIV positivem Blut kontaminiert ist, weisen das höchste HIV-Übertragungsrisiko auf.- | ||
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Basisinformationen
Signatur:
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Bern, UB Medizingeschichte, IMG BAG GR.1200.242.d
Ressourcentyp:
Alte Drucke und Rara
Titel:
Beruflich bedingte Blut-Exposition und medikamentöse HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP) in der Schweiz bis Ende 1996 / J. Jost, Carlo Colombo, A. Maziéro
Erscheinungsangaben:
[Erscheinungsort nicht ermittelbar], [sn], 1998
Physische Beschreibung:
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S. 14-19
Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
-
Im Beobachtungszeitraum sind 347 solche Expositionen gemeldet worden. Im Rahmen der serologischen Nachkontrollen wurden 2 Serokonversionen festgestellt. Seit 1990 wird in der Schweiz bei relevanten HIV-Expositionen die Durchführung einer medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP) empfohlen. Während initial für die PEP eine Substanz (meistens AZT) eingesetzt wurde, wird heute in der Regel - analog zum therapeutischen Einsatz - eine Kombination mit drei Substanzen verwendet. Kumulativ wurden bis Ende 1996 216 PEP begonnen, in 67% der Fälle war die Quelle bekannt HIV positiv. 37% der begonnenen PEP wurden durchschnittlich nach 3,8 Tagen wieder abgebrochen, in den meisten Fällen, weil die HIV-Serologie des nachträglich untersuchten Indexpatienten negativ ausfiel. 44% der Therapieabbrüche erfolgten wegen Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Müdigkeit und Nausea. Bisher ist bei Personen, bei denen eine PEP begonnen wurde, keine Serokonversion beobachtet worden.-
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Verhaltensänderungen, Verbesserung der organisatorischen Abläufe und die Verwendung von Sicherheitsprodukten sind Massnahmen, die zu einer weiteren Reduktion der Expositionshäufigkeit im Medizinalbereich führen sollen. Trotz Weiterentwicklung dieser präventiven Massnahmen können Expositionen nicht vollständig eliminiert werden. Bei solchen Unfällen kann eine rasch verfügbare und eingesetzte medikamentöse HIV-Expositionsprophylaxe das HIV-Infektionsrisiko nachgewiesenermassen und beträchtlich senken
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Zusammenfassung Seit 1989 besteht ein durch das BAG geschaffenes, freiwilliges Meldesystem über berufsbedingte HIV-Expositionen im Gesundheitsbereich. Die Erfassung dieser Expositionen, die inzwischen auch Hepatitis-Expositionen einschliessen, erfolgt mit einem Fragebogen, der an eines der beiden "Referenzzentren für blutübertragbare Infektionen im Gesundheitsbe-reich" in Lausanne und Zürich gesandt wird. Diese beiden Zentren werten die Daten über die verschiedensten mit einer Exposition verbundenen Aspekte periodisch aus. Von 1986 bis Ende 1996 sind insgesamt 4474 Expositionen gemeldet worden. Davon war der Indexpatient in 637 Fällen HIV positiv, in 2412 Fällen war der Serostatus der Quelle unbekannt und in 1425 Fällen lag eine negative HIV-Serologie des Indexpatienten vor. Perkutane Expositionen (Verletzungen) mit einem Gegenstand, der mit HIV positivem Blut kontaminiert ist, weisen das höchste HIV-Übertragungsrisiko auf.-
Identifikatoren
Systemnummer:
991081274299705501
Andere Systemnummer:
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(swissbib)065178149-41slsp_network
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065178149
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(IDSBB)006112421DSV01
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