Brief an Albertus Blarerus

Blarer, Augustin
Kurzformat

Brief an Albertus Blarerus / von Augustinus Blarerus - Lütmercę Turgaviorum , VIII° Martii Anno 1580.
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben : 32,5 x 21 cm
  • St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen, VadSlg Ms 39:113

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490 1 |a Vadianische Briefsammlung, Bd. 10  |v 113 
500 |a Adressat: Domino Alberto Blarero, medicinę professori in academia Heidelbergensi, germano fratri suo colendo. Heidelberg 
500 |a Absender: Augustinus Blarerus, pastor Lutmercanus, germ[anus] frater tuus. 
500 |a Eingangsvermerk: 20. Martii. Anno [15]80, per Christophorum Scherer Constantiensem 
500 |a Siegelspur 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. 
510 4 |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 223 
520 |a Segenswünsche an Albert und dessen Familie. Augustin geht es gut, trotz der üblichen Auseinandersetzungen des Pfarrers mit der Gemeinde und der geistigen Ansprüche mit denen des Leibes. Diese dienen letztlich der Stärkung des Glaubens. Auch die konfessionellen Auseinandersetzungen in Heidelberg, von denen Albert schreibt, dienen dem Fortschritt des Glaubens. Dies entspricht dem christlichen Glauben, der durch Christus und Simeons Prophezeiung der Schmerzen Marias bezeugt wurden [Lukas 2,35]. Notwendigkeit der Geduld und Zuversicht, begründet durch griechische und hebräische Bibelzitate [z.B. Aussage des "Mossias", Ps. 117,23; Markus 12,11; Matthäus 21,44; Ps. 62,10-11]. Albert möge mit ihm für die Einheit der Kirche beten. - Der Familie von Augustin geht es einigermassen gut ("mediocriter omnia habent"). Auch den Verwandten in Griesenberg, Winterthur, Zürich, Weinfelden ("Oinopedium"), Emmishofen ("Emishova") und Girsberg ("Vulturinum"). Die Familie in Unter-Castell ("Castellani") hat am 31. Januar den Vater Jakob Rehlinger ("Jacobus Rhellingerus") verloren. Er starb, nachdem er einen Monat lang unter einem Fieber gelitten hatte. Er hat einen Sohn Marcus (?) als Erben hinterlassen, der nun zum Nachfolger des Vaters herangebildet wird. Vermutlich wird die Schwester [Magdalena] persönlich über die Situation an Albert oder den Bruder Thomas schreiben. 
520 |a Augustin sendet 50 Gulden ("floreni") für den Unterhalt der Neffen [Johann Thomas, Johann Jakob und Ulrich von Landenberg]. Albert wird das Geld zusammen mit den Briefen der Mutter [Margarethe von Landenberg] und der Schwestern im Paket mit den Hemden ("intusia") finden. 20 Gulden kommen von der Schwester Lucia ("Luciola soror"), 30 von Augustin bzw. von der Nichte Barbara ("Barbella neptis"). Die [verwitwete] Schwägerin ("fratria soror") Verena, deren Tochter Katharina bei Augustin lebt, bittet um Zahlungsaufschub für die geschuldeteten 50 Batzen (? "butzeriani") bis zum Herbst, da der Wein erst dann auf den Markt gebracht werden kann. Die übrigen Abrechnungen mit den Schuldnern der Familie wird Augustin senden, wenn er mit dem Markt Kesswil ("Kessvilense forum") abgeschlossen hat ("absolutus"). Mit dem Brief schickt er die Bestätigung des Wechselbriefs ("confessio syngraphae") von Jakob Keller ("Cellarius"), da jener das Original angeblich verloren hat. 
520 |a Vom Neffen [Johann] Thomas [von Landenberg] hat Augustin noch keinen Brief erhalten, seit er ihm den Mahnbrief ("castigatoria") [VadSlg Ms 39:106a vom 24. März 1579] geschickt hat, den auch Albert gelesen hat. Auch von dessen Lehrer [Johannes Thomae] hat er nichts gehört, bei dem sich Johann Thomas nach einem Platz an der Schule [in Hornbach] für den jungen Markus ("Marculus") Blarer, den Sohn von Sophia Blarer, und nach den Unterhaltskosten hätte erkundigen sollen. Augustin will deshalb nochmals an den Neffen schreiben. Ferner wird er einen Brief an den Bruder Thomas beilegen, den Albert lesen kann, und je einen Brief an die beiden anderen Neffen [von Landenberg]. [Johann] Jakob soll Theologie studieren, Ulrich die Artes ("literae et bonae mores"). Die Schwester Margarethe ("Margaris") [von Landenberg] lässt sich entschuldigen, dass sie nicht an Albert schreibt, da sie schon ausführlich an dessen Ehefrau, ihre drei Kinder [Johann Thomas, Johann Jakob und Ulrich] und den Bruder Thomas schreibt. - Segenswünsche auch im Namen der Familie von Griesenberg. 
546 |a Lateinisch 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c September 2020  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen  |k Clemens Müller 
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655 7 |a Briefsammlung  |2 gnd-content 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen, VadSlg Ms 39:113
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Albertus Blarerus / von Augustinus Blarerus
Entstehungsangaben:
Lütmercę Turgaviorum, VIII° Martii Anno 1580.
Entstehungszeit (normiert):
1580.03.08
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben; 32,5 x 21 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 113

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Segenswünsche an Albert und dessen Familie. Augustin geht es gut, trotz der üblichen Auseinandersetzungen des Pfarrers mit der Gemeinde und der geistigen Ansprüche mit denen des Leibes. Diese dienen letztlich der Stärkung des Glaubens. Auch die konfessionellen Auseinandersetzungen in Heidelberg, von denen Albert schreibt, dienen dem Fortschritt des Glaubens. Dies entspricht dem christlichen Glauben, der durch Christus und Simeons Prophezeiung der Schmerzen Marias bezeugt wurden [Lukas 2,35]. Notwendigkeit der Geduld und Zuversicht, begründet durch griechische und hebräische Bibelzitate [z.B. Aussage des "Mossias", Ps. 117,23; Markus 12,11; Matthäus 21,44; Ps. 62,10-11]. Albert möge mit ihm für die Einheit der Kirche beten. - Der Familie von Augustin geht es einigermassen gut ("mediocriter omnia habent"). Auch den Verwandten in Griesenberg, Winterthur, Zürich, Weinfelden ("Oinopedium"), Emmishofen ("Emishova") und Girsberg ("Vulturinum"). Die Familie in Unter-Castell ("Castellani") hat am 31. Januar den Vater Jakob Rehlinger ("Jacobus Rhellingerus") verloren. Er starb, nachdem er einen Monat lang unter einem Fieber gelitten hatte. Er hat einen Sohn Marcus (?) als Erben hinterlassen, der nun zum Nachfolger des Vaters herangebildet wird. Vermutlich wird die Schwester [Magdalena] persönlich über die Situation an Albert oder den Bruder Thomas schreiben.
  • Augustin sendet 50 Gulden ("floreni") für den Unterhalt der Neffen [Johann Thomas, Johann Jakob und Ulrich von Landenberg]. Albert wird das Geld zusammen mit den Briefen der Mutter [Margarethe von Landenberg] und der Schwestern im Paket mit den Hemden ("intusia") finden. 20 Gulden kommen von der Schwester Lucia ("Luciola soror"), 30 von Augustin bzw. von der Nichte Barbara ("Barbella neptis"). Die [verwitwete] Schwägerin ("fratria soror") Verena, deren Tochter Katharina bei Augustin lebt, bittet um Zahlungsaufschub für die geschuldeteten 50 Batzen (? "butzeriani") bis zum Herbst, da der Wein erst dann auf den Markt gebracht werden kann. Die übrigen Abrechnungen mit den Schuldnern der Familie wird Augustin senden, wenn er mit dem Markt Kesswil ("Kessvilense forum") abgeschlossen hat ("absolutus"). Mit dem Brief schickt er die Bestätigung des Wechselbriefs ("confessio syngraphae") von Jakob Keller ("Cellarius"), da jener das Original angeblich verloren hat.
  • Vom Neffen [Johann] Thomas [von Landenberg] hat Augustin noch keinen Brief erhalten, seit er ihm den Mahnbrief ("castigatoria") [VadSlg Ms 39:106a vom 24. März 1579] geschickt hat, den auch Albert gelesen hat. Auch von dessen Lehrer [Johannes Thomae] hat er nichts gehört, bei dem sich Johann Thomas nach einem Platz an der Schule [in Hornbach] für den jungen Markus ("Marculus") Blarer, den Sohn von Sophia Blarer, und nach den Unterhaltskosten hätte erkundigen sollen. Augustin will deshalb nochmals an den Neffen schreiben. Ferner wird er einen Brief an den Bruder Thomas beilegen, den Albert lesen kann, und je einen Brief an die beiden anderen Neffen [von Landenberg]. [Johann] Jakob soll Theologie studieren, Ulrich die Artes ("literae et bonae mores"). Die Schwester Margarethe ("Margaris") [von Landenberg] lässt sich entschuldigen, dass sie nicht an Albert schreibt, da sie schon ausführlich an dessen Ehefrau, ihre drei Kinder [Johann Thomas, Johann Jakob und Ulrich] und den Bruder Thomas schreibt. - Segenswünsche auch im Namen der Familie von Griesenberg.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Domino Alberto Blarero, medicinę professori in academia Heidelbergensi, germano fratri suo colendo. Heidelberg
Absender: Augustinus Blarerus, pastor Lutmercanus, germ[anus] frater tuus.
Eingangsvermerk: 20. Martii. Anno [15]80, per Christophorum Scherer Constantiensem
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:113; Epistolae Tom. X:113

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 223

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; September 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170478950605501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000420510DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478950605501
  • (41SLSP_UBS)9972421870105504
Quelle: