Brief an Abr[ahamus] Musculus
Haintzel, Hans Heinrich
Kurzformat
Brief an Abr[ahamus] Musculus / von [Joannes Heinricus] Hainzellius - Tiguri , 1586. ♄ (Saturni die) prid[ie] Non[as] Jun[ii]
1 Bl., 2 S. beschrieben : 32 x 22 cm
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Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:2,117 (115)
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520 | |a Vor drei Tagen hat [N.] Haller den Brief von Musculus überbracht. Haintzel muss seinen Dank kurz fassen, da Haller schon wieder abreisen will. Musculus nimmt ihm seine Aufdringlichkeit im Brief vom letzten Jahr [siehe Pa 14:1,219-1 (231)] offenbar nicht übel. Dankt für dessen Trost über sein Schicksal. Dieser entspricht der Trostbotschaft, die ihm [Johann Jakob] Grynaeus kürzlich geschickt hat, obwohl sie sich nicht persönlich kennengelernt haben. Dankt für die Empfehlung seines Bruders [N.] und hofft, dass dieser einige Zeit in Genf verbringen kann. Falls er dort nicht bleiben kann, soll er nach Lausanne gehen. Haintzel befürchtet, dass die Sache der Evangelischen von den exilierten Augsburgern nicht gut vertreten wird. Unter diesen befindet sich ebenfalls ein Bruder von ihm. Er hat insgesamt fünf überlebende Brüder, sieben Schwestern und die Mutter, die er schmerzlich vermisst. Die Entfernung von den Verwandten ist auch für seine Ehefrau und die Schwiegermutter das schlimmste Übel; andererseits sind sie in Zürich sehr gut aufgenommen worden. | ||
520 | |a Haintzel hat den Bericht von Musculus über das Religionsgespräch in Montbéliard [im Brief an Ludwig Lavater vom 4. Mai; siehe Zürich ZB, A 69, S. 693-696] gesehen. Dieser müsste veröffentlicht werden, um die Lügen der Gegner zu widerlegen. Diese behaupten, über die Evangelischen gesiegt zu haben, und wollen dies mit einem eigenhändigen Brief des Grafen Friedrich [von Mömpelgard] belegen. [Simon] Goulart berichtet das Gegenteil. Der Herzog [Alessandro Farnese] von Parma plant, mit gesammelten Kräften Den Haag (? "Gravia") oder Bergen op Zoom ("Montes") oder Neuss ("Nussium") anzugreifen. Battenberg wird von den Engländern gehalten. Der bayrische Offizier von Graes (? "Graeshenius") wurde zusammen mit fünf weiteren Adligen von den Neussern gefangengenommen. Diese verheeren ungehindert das Land von Köln und Bonn. Man berichtet, dass Den Haag ("Gravia") bereits belagert werde. England will in einigen Monaten 100'000 Karlsmünzen ("Carolini") zur Finanzierung des Krieges in Belgien schicken. Sendet Grüsse und bestellt Grüsse an [Johannes] Haller [jun.]. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:2,117 (115)
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Abr[ahamus] Musculus / von [Joannes Heinricus] Hainzellius
Entstehungsangaben:
Tiguri, 1586. ♄ (Saturni die) prid[ie] Non[as] Jun[ii]
Entstehungszeit (normiert):
1586.06.04
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Bl., 2 S. beschrieben; 32 x 22 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 2; 117
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Vor drei Tagen hat [N.] Haller den Brief von Musculus überbracht. Haintzel muss seinen Dank kurz fassen, da Haller schon wieder abreisen will. Musculus nimmt ihm seine Aufdringlichkeit im Brief vom letzten Jahr [siehe Pa 14:1,219-1 (231)] offenbar nicht übel. Dankt für dessen Trost über sein Schicksal. Dieser entspricht der Trostbotschaft, die ihm [Johann Jakob] Grynaeus kürzlich geschickt hat, obwohl sie sich nicht persönlich kennengelernt haben. Dankt für die Empfehlung seines Bruders [N.] und hofft, dass dieser einige Zeit in Genf verbringen kann. Falls er dort nicht bleiben kann, soll er nach Lausanne gehen. Haintzel befürchtet, dass die Sache der Evangelischen von den exilierten Augsburgern nicht gut vertreten wird. Unter diesen befindet sich ebenfalls ein Bruder von ihm. Er hat insgesamt fünf überlebende Brüder, sieben Schwestern und die Mutter, die er schmerzlich vermisst. Die Entfernung von den Verwandten ist auch für seine Ehefrau und die Schwiegermutter das schlimmste Übel; andererseits sind sie in Zürich sehr gut aufgenommen worden.
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Haintzel hat den Bericht von Musculus über das Religionsgespräch in Montbéliard [im Brief an Ludwig Lavater vom 4. Mai; siehe Zürich ZB, A 69, S. 693-696] gesehen. Dieser müsste veröffentlicht werden, um die Lügen der Gegner zu widerlegen. Diese behaupten, über die Evangelischen gesiegt zu haben, und wollen dies mit einem eigenhändigen Brief des Grafen Friedrich [von Mömpelgard] belegen. [Simon] Goulart berichtet das Gegenteil. Der Herzog [Alessandro Farnese] von Parma plant, mit gesammelten Kräften Den Haag (? "Gravia") oder Bergen op Zoom ("Montes") oder Neuss ("Nussium") anzugreifen. Battenberg wird von den Engländern gehalten. Der bayrische Offizier von Graes (? "Graeshenius") wurde zusammen mit fünf weiteren Adligen von den Neussern gefangengenommen. Diese verheeren ungehindert das Land von Köln und Bonn. Man berichtet, dass Den Haag ("Gravia") bereits belagert werde. England will in einigen Monaten 100'000 Karlsmünzen ("Carolini") zur Finanzierung des Krieges in Belgien schicken. Sendet Grüsse und bestellt Grüsse an [Johannes] Haller [jun.].
Hinweise
Literatur:
-
Abschrift in StBZ Pa 15, S. 295
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Juni 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170481695005501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000334434DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170481695005501
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(41SLSP_UBS)9972422603305504