Brief an Jean Pierre de Crousaz

Bernoulli, Johann
Kurzformat

Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli - Bâle , ce 2. Aoust. 1718
3 S. : 21 x 16,5 cm
  • Basel, Universitätsbibliothek, UBH L Ia 656, Nr.8
  • Bernoulli-Briefinventar, -

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500 |a Am Briefkopf eigenhändig "à Mr. de Crousaz" 
506 |a Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal 
520 |a [Isaac] Dubrit hat Joh. B. auf der Rückreise von Sulzbach die Grüsse Crousaz' überbracht und ihm bestätigt, was dieser in Sachen Battier jun. schrieb. Joh. B. wird dem Vater Battier vorschlagen, was er hinsichtlich der Aufführung seines Sohnes tun soll. Crousaz erlebt hinsichtlich der Konsensformeldiskussionen etwas Ähnliches, was Joh. B. in Groningen widerfahren ist. Diejenigen Theologen, welche die Mathematik, die gesunde Philosophie und alle schönen Wissenschaften hassen, suchen immer neue Anlässe, um Streit anzuzetteln. Er hätte fast Groningen verlassen, bis er merkte, dass nicht nur die Politiker, sondern auch der Magistrat und alle ehrenwerten Leute am Geist der Ignoranz und der Dominanz Anstoss nahmen. Er hat schliesslich über seine Gegner triumphiert, als der Rat sein Gehalt um ein Merkliches erhöhte, um ihn nicht an den mathematischen Lehrstuhl in Utrecht zu verlieren. Man hat ihn sogar vor anderthalb Jahren noch einmal nach Groningen berufen, als M. de Barbeyrac dorthin ging. Der grösste Teil der Theologen in Zürich ist ebenso streng und unbeugsam wie die in Bern gewesen. Jetzt sind sie milder und umgänglicher geworden, weil man ihnen die Wahrheit mit dem Hammer eingetrieben hat. Es gibt Leute, die, wenn man sie unterwürfig und mit Respekt behandelt, frech werden; wenn man sie aber am Bart zieht und ihnen ihre Ignoranz zeigt, werden sie lammfromm. Joh. B. wird sich vornehmen, seine Gegner nur noch so zu behandeln. Die Leute, die Crousaz' Bemerkungen in seiner Education de la jeunesse ernst nahmen, würden auch das kleine lateinische Gedicht Grobianus et Grobiana ernst nehmen. Sie werden die Ironie nie bemerken. 
534 |n Original in Lausanne (Mlle. Crousaz) [O.Spiess] 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Basel, Universitätsbibliothek, UBH L Ia 656, Nr.8
  • Bernoulli-Briefinventar, -
Ressourcentyp:
Brief
Digitalisat:
Titel:
Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli
Entstehungsangaben:
Bâle, ce 2. Aoust. 1718
Entstehungszeit (normiert):
1718.08.02
Auflage / Ausgabenvermerk /Entstehungsstufe:
Abschrift
Physische Beschreibung:
  • 3 S.; 21 x 16,5 cm

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • [Isaac] Dubrit hat Joh. B. auf der Rückreise von Sulzbach die Grüsse Crousaz' überbracht und ihm bestätigt, was dieser in Sachen Battier jun. schrieb. Joh. B. wird dem Vater Battier vorschlagen, was er hinsichtlich der Aufführung seines Sohnes tun soll. Crousaz erlebt hinsichtlich der Konsensformeldiskussionen etwas Ähnliches, was Joh. B. in Groningen widerfahren ist. Diejenigen Theologen, welche die Mathematik, die gesunde Philosophie und alle schönen Wissenschaften hassen, suchen immer neue Anlässe, um Streit anzuzetteln. Er hätte fast Groningen verlassen, bis er merkte, dass nicht nur die Politiker, sondern auch der Magistrat und alle ehrenwerten Leute am Geist der Ignoranz und der Dominanz Anstoss nahmen. Er hat schliesslich über seine Gegner triumphiert, als der Rat sein Gehalt um ein Merkliches erhöhte, um ihn nicht an den mathematischen Lehrstuhl in Utrecht zu verlieren. Man hat ihn sogar vor anderthalb Jahren noch einmal nach Groningen berufen, als M. de Barbeyrac dorthin ging. Der grösste Teil der Theologen in Zürich ist ebenso streng und unbeugsam wie die in Bern gewesen. Jetzt sind sie milder und umgänglicher geworden, weil man ihnen die Wahrheit mit dem Hammer eingetrieben hat. Es gibt Leute, die, wenn man sie unterwürfig und mit Respekt behandelt, frech werden; wenn man sie aber am Bart zieht und ihnen ihre Ignoranz zeigt, werden sie lammfromm. Joh. B. wird sich vornehmen, seine Gegner nur noch so zu behandeln. Die Leute, die Crousaz' Bemerkungen in seiner Education de la jeunesse ernst nahmen, würden auch das kleine lateinische Gedicht Grobianus et Grobiana ernst nehmen. Sie werden die Ironie nie bemerken.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Am Briefkopf eigenhändig "à Mr. de Crousaz"
Sprache, Schrift:
Französisch
Originalausgabe:
Original in Lausanne (Mlle. Crousaz) [O.Spiess]

Geschichte

Akzession:
  • Eigentümer: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel

Hinweise

Verwandtes Material:
  • Weitere Abschrift unter L Ia 908:Bl.119-120

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Digitalisierung=Digitization=Numérisation; 05.04.2015; TIFF

Identifikatoren

Systemnummer:
991170514975205501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000055777DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170514975205501
  • (41SLSP_UBS)9972432941705504
Digital Object Identifier:
Quelle: